Rotaugenlaubfrosch - Agalychnis callidryas

Er ist ein typischer Vertreter der Laubfrösche - ein grüner Frosch mit verbreiterten Haftscheiben an den Zehen und großen Augen. Auffällig und faszinierend an diesem Frosch ist die wunderbare Färbung, welche sichtbar wird, wenn der Frosch erwacht und sich bewegt.

Der Rotaugenlaubfrosch ist im Mittelamerika beheimatet. Meine Tiere stammen von der Karibikseite Costa Ricas und sind demzufolge Tieflandtiere. Mit knapp 50 mm sind Männchen ausgewachsen die Weibchen sind mit rd. 60 bis 70 mm etwas größer. Die Frösche sind nachtaktiv und beginnen ihre Aktivitätszeit am Abend mit Einbruch der Dämmerung.

Rotaugenlaubfrosch

Tagsüber schlafen die Frösche an der Terrariumwand oder an der Unterseite von Blättern, wo sie vor starker "Sonne" geschützt sind. Allerdings reichen die Temperaturen am Schlafplatz bis an die 30-Grad-Marke heran. Die im Blattwerk schlafenden Frösche sind sehr gut getarnt und schmiegen sich eng an die Unterlage an.

Die Nacht beginnt mit der täglichen Häutung. Dabei krümmen, beugen und strecken sie sich, um die oberste Hautschicht abzustoßen. Die Frösche suchen dann regelmäßig den Boden auf und nehmen ein Bad. Dabei wird vermutlich die tagsüber abgegebene Feuchtigkeit wieder aufgetankt.

Die Frösche klettern nachts auf den Pflanzen und nutzen das ganze Terrarium aus. Sie bewegen sich recht ruhig und sind nicht scheu. Sie können jedoch auch recht flink voranschreiten und beachtliche Sprünge meistern.

Als Futter nehmen sie gerne mittlere bis große Steppengrillen, mittlere Exemplare der Argentinischen Waldschabe und Heuschrecken. Wurmartige Larven sind bei meinen adulten Tieren nicht so beliebt, wobei Jungtiere sehr gern Wachmaden und Fliegen fressen. Die Fütterung von der Pinzette ist mir, nach einer Gewöhnungsphase, gelungen.

Haltung und Zucht

Ich halte die Rotaugen in einem Terrarium mit der Grundfläche 50x50cm und einer Höhe von 80cm. Kleiner sollte der Behälter m.E. nicht sein. Ausgestattet ist das Terrarium recht schlicht, da es gut zu reinigen sein sollte. Die Rück- und Seitenwände sind mit einer saugfähigen Torfmasse beschichtet, welche eine höhere Luftfeuchte gewährleistet. Der Boden besteht aus Styropor und ist mit Zement, Farbe und Epoxidharz als Oberfläche beschichtet. Der Boden bildet einen Ufersaum und mündet in eine Wassergraben. Der Wasserstand le iegt bei 5 bis 7 cm. mit einem Abfluss ausgestattet lässt sich das Becken und insbesondere der Boden einfach durchzuspülen und reinigen. Als Kletterpflanze dient bei mir ein Philodendron mit Stützstab. Zur Verringerung der Keimzahl wurden keine Erdbestandteile eingebracht. Die Pflanze wächst im Topf auf Hydrokultur. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 °C Minimum (nachts) und 26 bis 32 °C tagsüber.

Die Nachzucht ist mir bereits mehrfach gelungen. Ein permanete nächtliche Beregenung war zur Stimmulation nicht notwendig. Eine zusätzliche Befeuchtung mit einem Handsprühgerät in den Abendstunden reichte aus, um die Gruppe in Paarungstimmung zu bringen.

Die Weibchen kleben die Laichklumpen mit grünlichen Eiern an Blätter über dem Wassergraben. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpfen die Larven und lassen sich ins Wasser fallen. Mit einer untergestellten Wasserschale lassen sich die Kaulquappen entnehmen und außerhalb des Terrariums in kleinen 10 Liter-Aquarien aufziehen. Die Wassertemperatur leigt tagsüber bei rund 25°C und sinkt nachts bis auf 20°C ab.

Die Jungtiere klettern nach 50 bis 60 Tagen an Land. Im Alter von 4 bis 5 Monaten sind sie stabil, fressen gut und werden dann abgegeben. Zur Aufzucht sind viele sehr gut genährte und aufgewertete Junggrillen nötig. Außerdem ist peinlichst auf Sauberkeit zu achten, da die Fröschlein Anfang empfindlich auf hohe Keimzahlen reagieren.