Futterinsekten - Futtertiere für´s Terrarium
- Beschaffung, Aufwertung, eigene Futtertierzucht

Futterinsekten, Drosophila, Blattlaus

Die Nahrung unserer Pfleglinge besteht zum Großteil aus lebenden Insekten. Bei wenigen Terrarientieren reicht der Fang einiger Insekten im Garten aus. Erhöht sich die Anzahl der gepflegten Tiere, muss permanent eine große Zahl qualitativ hochwertiger Futtertiere bereitstehen. Auch im Winter werden Insekten benötigt! Die Belastung von wilden Insekten mit Umweltgiften wird häufig angeführt und ist nicht abwegig. Deshalb ist es unerlässlich weitere Futterquellen zu nutzen.

Der Zoo-Handel bietet einige Insekten, wie Heuschrecken, Grillen, Mehlwürmer und z.T. auch Fliegen und Schaben an. Spezialisierte Versandhändler und Insektenzüchter liefern seit einigen Jahren eine breite Palette an für Pfeilgiftfrösche brauchbaren Insekten. Diese erworbenen Insekten sollten jedoch einige Tage abwechslungsreich ernährt werden.

In jedem Fall lohnt sich der Aufwand für eine kleine Futtertierzucht. Ich selbst habe verschiedene Insektenzuchten ausprobiert und die für meine Tiere und mich geeigneten in Betrieb. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse stelle ich gerne zur Verfügung und habe für verschiedene Insektengruppen und Arten Haltungsbeschreibungen dokumentiert. Reinlichkeit ist bei diesen Zuchten angesagt, um Plagegeister wie z.B. Milben in Grenzen zu halten. Allerdings muss ich auch zugeben, dass eine Futtertierzucht vom Zeitaufwand nicht zu unterschätzen ist. Auch die Insekten brauchen Pflege, d.h. fast täglich verschiedenes Futter, Wasser und die Behälter müssen regelmäßig gereinigt und frisch eingerichtet werden.

Im Sommer verfüttere ich nach Möglichkeit gekeschertes Wiesenplankton. Heuschrecken, Stuben- und Goldfliegen sowie einige andere Tiere werden gelegentlich zugekauft und aufgewertet.

Ziel sollte es immer sein so abwechslungsreich wie möglich Insekten zu verfüttern und diese wiederum so vielseitig, wie möglich, zu ernähren.


Wiesenplankton keschern

Kescher

Vom späten Frühjahr bis zum Herbstanfang lassen sich heimische Insekten mit einem Kescher erbeuten. Ich verwende dazu einen Schlagsack. Dieser besteht aus einem stabilen Alubügel und einem 60 bis 70 cm langen Sack aus derbem Stoff und einem Stiel. Zur Erleichterung der Arbeit habe ich eine E27 Lampenfassung eingebaut, wo ich eine kleine Plastikflasche eindrehe. Heuschrecken und ähnlich große Insekten sitzen in hohem Gras. Für Pfeilgiftfrösche keschere ich über sehr kurz gemähter Wiese und streife dabei kleinste Käfer, Fliegen, Schupfwespen, Wanzen und Zikaden ab. Ein wahres Festmahl für die Frösche. Am frühen Abend und Windstille ist das Fangegebnis am Besten. In etwa 15 Minuten habe ich 5 Flaschen mit Wiesenplankton zum Verfüttern gefüllt. Die Flaschen werden einfach in das Terrarium gestellt und die wilde Jagd beginnt.



Supplementierung - Insekten aufwerten

Um die Tiere ausreichend mit Mineralien und Vitaminen zu versorgen, ist in erster Linie die Fütterung mit Wiesenplankton und optimal ernährten Zuchtinsekten wichtig. Trächtige Weibchen der Echsen und insbesondere Jungtiere im Wachstum benötigen vor allem ausreichend Kalzium und Vitamin-D3 zur Festigung des Skeletts. Über die Dosierung von solchen Zusatzstoffen ist noch wenig bekannt. Ich bestäube die Futterinsekten etwa zweimal in der Woche mit gemahlener Sepiaschale und NEKTON Tonic R für Geckos sowie NEKTON MSA und der Mischung nach Dr. Birkhahn für Frösche. Sehr feine Pulver haften besser auf Kleistinsekten, wie Drosophila. Zur Fütterung empfehle ich kleine Untersetzer aus Kunststoff zu verwenden. So landet überschüssiges Mineralpulver nicht im Terrarium.