Ofenfischchen

Das Ofenfischchen zählt wie das bekannte Silberfischchen zu den Urinsekten und lässt sich mit wenig Aufwand in Massen vermehren. Die Tiere sind 10 bis 12 mm groß, goldgelb gefärbt und mit dunkler Streifenzeichnung versehen.

Verfüttert werden Ofenfischchen an größere Pfeilgiftfrösche und kleine Geckos. Dendrobates tinctorius, Excidobates mysteriosus aber auch Phyllobates lugubris vertilgen sie sehr gerne. Für kleine Dendrobaten sind auf Grund der Größe lediglich Jungtiere als Futter geeignet.

Ofenfischchen

Was Ofenfische brauchen, ist Wärme. Die Vermehrung gelingt bei etwa 40 °C und mehr. Ich züchte Ofenfischchen in Kunststoffboxen ab 5 Liter Volumen. Die Boxen stehen direkt auf dem Lichtkasten eines Terrariums mit Hochdrucklampen (HQI) und erhalten dadurch ohne Zusatzheizung die nötigen Temperaturen. Die Boxen werden mit Wellpapperollen ausgestattet, welche den Insekten als Lauffläche und Versteckmöglichkeit dienen. Zusätzlich kommen einige Papperollen, wie bei den Grillen, dazu. Dies ermöglicht mir eine saubere Entnahme der Ofenfische ohne Substrat. Ofenfische legen ihre orange-braunen Eier in Wattebällchen (Baumwolle) oder Flies ab. Die Jungtiere schlüpfen nach 2 bis 3 Wochen und die Gesamtentwicklung dauert je nach Temperatur 4 bis 5 Monate. Wegen der relativ langen Entwicklungsdauer, empfehle ich für eine dauerhafte Zucht mehrere Behälter anzulegen und erst mit dem Verfüttern zu beginnen, wenn die Zuchtbox richtig stark besetzt ist.

Laufende Zuchtstämme sind stabil und nur durch zu übermäßige Entnahme oder Wassermangel kleinzukriegen. Entwichene Ofenfische besitzen m. E. kein Seuchenpotenzial, soweit man keine Bäckerei betreibt. In Wohnräumen bleiben sie durchaus am Leben, vermehren sich jedoch nicht. Zudem werden dort immer sehr warme Stellen aufgesucht.

Ofenfischchen

Als Substrat und Nahrung verwende ich verschiedene Getreideflocken. Weizenkeime, Fischfutterflocken und verschiedene Mehlsorten werden dazu gegeben. Da sich die Insekten nur von Trockenfutter ernähren, muss deren Feuchtigkeitsbedarf gesondert gedeckt werden. Dazu verwende ich kleine Becher, welche mit einem Stoffüberzug versehen und mit Wasser gefüllt sind. Die Ofenfischchen nehmen die Feuchtigkeit über die Luft auf. Die Population bricht zusammen, wenn kein Wasser zu Verfügung steht!

Die regelmäßige Kontrolle des Wasserbehälters, einmal wöchentlich Füttern und ein bis zweimal im Jahr Behälter reinigen, sind die erforderlichen Tätigkeiten für eine gut laufende Zucht. Viel einfacher geht’s nicht. Wer verschiedene Entwicklungsstadien verfüttern will, kann einfach die mit Eiern belegten Wattebällchen in kleine Dosen (Heimchendosen) überführen und die frisch geschlüpften Ofenfischen als Kleinfutter nutzen.